Innovation mag mit einer einzelnen Idee beginnen, doch wirklich transformativ wird sie erst, wenn sie durch die richtigen Netzwerke, Partnerschaften und Ökosysteme skaliert wird. Deshalb überdenken führende Unternehmen, wie sie zusammenarbeiten – und wechseln von geschlossener, isolierter F&E hin zu offenen, zweckorientierten Innovationsmodellen, die Wirkung beschleunigen.
Im jüngsten innosabi-Webinar mit AstraZeneca wurde eines ganz deutlich: Erfolg bedeutet nicht nur, Lösungen zu entdecken, sondern auch die Strukturen und Beziehungen aufzubauen, die es diesen Lösungen ermöglichen, weltweit zu wachsen, sich anzupassen und einen Unterschied zu machen.
Für ein globales Unternehmen wie AstraZeneca besteht die Herausforderung nicht nur darin, bahnbrechende Medikamente zu entwickeln, sondern echte Wirkung entlang der gesamten Patient Journey zu erzielen. Das bedeutet: früher diagnostizieren, wirksamer behandeln und sicherstellen, dass Patienten die Therapien erhalten, die den größten Unterschied machen.
Die Lösung? Der Aufbau eines Ökosystems, das Startups, Scaleups, Gesundheitsdienstleister, Patientenorganisationen, Kostenträger und die Wissenschaft um gemeinsame Probleme vereint. Durch das A Catalyst-Netzwerk hat AstraZeneca neu definiert, wie große Unternehmen Innovation angehen können – mit weniger Fokus auf Besitz, dafür mehr auf Ergebnisse.
Im Folgenden betrachten wir das Modell von AstraZeneca als Mini-Fallstudie und beleuchten ihre Innovationsphilosophie, ihr Partnerschaftsmodell und ihre operativen Werkzeuge.
Die Mission von AstraZeneca geht weit über den Verkauf von Medikamenten hinaus. Das Unternehmen erkannte eine Lücke: Systemische Herausforderungen im Gesundheitswesen wurden nicht schnell genug gelöst.
Diese Probleme sind zu komplex, als dass ein einzelnes Unternehmen sie allein bewältigen könnte. Pharmaunternehmen bringen Ressourcen und Expertise mit, können jedoch nicht im Alleingang die Diagnoseinstrumente, Technologieplattformen oder systemischen Lösungen aufbauen, die erforderlich sind, um Patientenergebnisse zu transformieren. Um Innovation im Gesundheitswesen in großem Maßstab voranzutreiben, benötigte AstraZeneca Partner mit Agilität, neuen Perspektiven und spezifischen Kompetenzen.
Über A Catalyst hat AstraZeneca ein bewusst inklusives Netzwerk geschaffen, das Startups, Scaleups, Forschungslabore, Gesundheitsdienstleister und Patientenorganisationen verbindet. Diese Vielfalt ermöglicht es, Herausforderungen entlang der gesamten Patient Journey anzugehen – von der Risikobestimmung bis zur langfristigen Therapietreue.
Wie Madeleine Thun, Co-Lead des Catalyst-Netzwerks, im Webinar erklärte:
„Wir unterstützen Akteure im erweiterten Gesundheitsökosystem – Lösungsanbieter, Startups, Kostenträger, Ärzte, die Wissenschaft, Investoren. Das Ökosystem ist riesig. Um nachhaltigen Wandel zu schaffen, brauchen wir diese Inklusivität.“
Im Gegensatz zu vielen Konzernen strebt AstraZeneca nicht an, das geistige Eigentum seiner Startup-Partner zu besitzen. Stattdessen konzentrieren sie sich auf einen „Triple Win“: Lösungen, die dem Gesundheitssystem, dem Partnerunternehmen und AstraZeneca gleichermaßen zugutekommen. Dieser Ansatz beseitigt eine der größten Hürden der Zusammenarbeit und schafft echtes Vertrauen.
„Unser Geschäftsmodell basiert auf dem Verkauf von Medikamenten, nicht auf dem Erwerb von IP. Im Catalyst-Netzwerk streben wir Win–Win–Win-Kooperationen an: wertvoll für Gesundheitssysteme und Patienten, vorteilhaft für Partner und relevant für AstraZeneca.“
Dieses Prinzip stellt sicher, dass Startups ohne Angst vor Überlagerung oder Übernahme zusammenarbeiten können – eines der häufigsten Hindernisse in Unternehmens–Startup-Partnerschaften.
Das vielleicht prägnanteste Element des Modells von AstraZeneca ist ihr Leitmotto: Love the Problem, Scale the Outcome.
Diese Philosophie bedeutet, dass Innovation mit einem tiefen Verständnis systemischer Herausforderungen beginnt – nicht mit vorgefertigten Lösungen. Jedes Gesundheitssystem ist anders, daher erfordert Skalierung Flexibilität. In einem Land könnten KI-gestützte EKG-Tools die Antwort sein, in einem anderen ein völlig anderer Ansatz.
„Worauf wir Wert legen, ist, das Problem zu lieben, nicht das Projekt. Der Fokus bleibt auf den Ergebnissen für Patienten und Systeme, nicht auf dem Schutz einer bestimmten Lösung.“
— Madeleine Thun, AstraZeneca
Mit dieser Denkweise vermeidet AstraZeneca die Falle, an einem „Lieblingsprojekt“ festzuhalten, und konzentriert sich stattdessen konsequent auf das eigentliche Ziel: bessere Patientenergebnisse – egal auf welchem Weg.
Ein globales Innovationsnetzwerk zu steuern ist komplex. AstraZeneca nutzt die innosabi Plattform als „Single Point of Knowledge“ – ein digitales Zentrum, das unternehmensweite Transparenz schafft, Partnerschaften nachverfolgt, Compliance sicherstellt und Doppelarbeit in globalen Teams verhindert.
Im Kern dieser Struktur steht die innosabi Plattform, die als digitales Wissenszentrum fungiert und:
Diese Struktur sorgt nicht nur für Ordnung, sondern ermöglicht echte Skalierbarkeit. Ideen und Frameworks, die in einem Markt getestet wurden, können nahtlos auf andere übertragen werden – mit vollständigem Kontext und allen Learnings. Selbst wenn sich die Lösung weiterentwickelt, bleiben Wissensbasis und Prozesse intakt. So kann AstraZeneca Ergebnisse weltweit skalieren, ohne an Geschwindigkeit oder Konsistenz zu verlieren.
Die Tools unterstützen Innovation nicht nur – sie vervielfachen ihre Wirkung.
Mit Zusammenarbeit im Kern hat AstraZeneca ein Rahmenwerk geschaffen, das konsequent patientenorientierte, messbare Ergebnisse liefert.
Beispiele:
Der Weg von AstraZeneca bietet praktische, übertragbare Erkenntnisse für andere Unternehmen, die Innovation durch Zusammenarbeit skalieren wollen:
Definieren Sie die Herausforderung klar, bevor Sie Partner einbinden.
Erkennen Sie, dass Konzerne langsam agieren – schaffen Sie interne Klarheit, bevor Sie Startups einbinden, um deren Zeit nicht zu verschwenden.
Setzen Sie auf wirkungsbasierte Kennzahlen, die sich auf Kunden- oder Patientenergebnisse beziehen.
Vielfalt unter den Partnern führt zu stärkeren, nachhaltigeren Lösungen.
Ohne zentrale Plattformen wird groß angelegte Zusammenarbeit chaotisch und ineffizient.
Echte Zusammenarbeit erfordert, Machtungleichgewichte anzuerkennen und Partnerschaften zu schaffen, die allen Seiten zugutekommen.
Das A Catalyst-Netzwerk von AstraZeneca zeigt, wie große Unternehmen Innovation in einen skalierbaren, wiederholbaren Prozess verwandeln können – indem sie sich auf Ökosysteme statt auf Besitzrechte konzentrieren. Ihre Philosophie Love the Problem, Scale the Outcome erinnert daran, dass Innovation nicht darin besteht, glänzenden Lösungen nachzujagen, sondern sinnvollen, messbaren Wandel zu schaffen.
Was Innovationsverantwortliche in Unternehmen sich merken sollten: Erfolg liegt im Aufbau vertrauensbasierter Partnerschaften, in der strukturierten Zusammenarbeit mit den richtigen Tools – und darin, immer das Endergebnis in den Mittelpunkt zu stellen.
Aber das ist nur die Oberfläche. Im vollständigen Webinar geht es tiefer um operative Herausforderungen, Governance-Modelle und darum, wie AstraZeneca Erfolg jenseits der üblichen KPIs misst. Wenn Sie sehen möchten, wie diese Prinzipien in der Praxis funktionieren – und wie Sie sie auf Ihr eigenes Unternehmen anwenden können – sollten Sie dieses Gespräch nicht verpassen.
AstraZeneca zeigt, dass Zusammenarbeit Innovation freisetzt, indem unterschiedliche Expertisen – aus Startups, Wissenschaft und Gesundheitswesen – zusammengebracht werden, um Herausforderungen zu lösen, die kein einzelnes Unternehmen allein bewältigen könnte. Statt isolierter Pilotprojekte entstehen durch Co-Creation praktische, skalierbare Lösungen.
Skalierung bedeutet, über Pilotprojekte hinauszugehen und Lösungen global wirksam zu machen. Das Catalyst-Netzwerk von AstraZeneca ist ein gutes Beispiel: Ideen, die sich in einem Land bewährt haben, werden für andere Länder angepasst – mit echten Ergebnissen für Patienten statt isolierter Erfolgsgeschichten.
Dabei geht es um den Aufbau von Partnernetzwerken, die gemeinsame Herausforderungen angehen und Lösungen gemeinsam entwickeln. Für AstraZeneca heißt das, Akteure entlang der gesamten Patient Journey zu verbinden – von der Diagnose bis zur Behandlung –, damit Innovationen nicht nur entstehen, sondern auch systemisch integriert werden.
Das Catalyst-Netzwerk selbst. Durch Partnerschaften mit Health-Tech-Startups, ohne deren IP zu beanspruchen, beschleunigt AstraZeneca die Einführung von Tools wie KI-gestützten EKGs – Ärzte können Risikopatienten früher identifizieren und die Gesundheitsversorgung weltweit verbessern.